Gegenrede

Di, 16. Apr. 2019

Branchenüblich ziehen die Rücktritte an der Armeespitze gehässige Kommentare nach sich. Nur überschreiten die Anwürfe diesmal das Mass jeglichen Anstandes. Es wird Dreck geworfen wie selten. Die Kampagne gipfelt in der unsinnigen Behauptung, Armeechef Blattmann habe nur Zwerge ernannt.

Die Anwürfe an Blattmanns Adresse sind unsäglich. Er wird als unnahbarer «König» bezeichnet, der nur Stümper befördert habe, weshalb jetzt die Auswahl klein sei. Mon Dieu, wer so schreibt, der kennt weder André Blattmann noch unsere Armee.

Gegenrede 1: Zwerge
Würden die «Experten» die Armeeführung je an der Front, bei der Truppe, erleben, dann wüssten sie: Es stehen mehrere hervorragende Persönlichkeiten bereit, in und ausserhalb von Bern, die das Zeug zum Korpskommandanten haben.

Machen wir die Neuner-Probe unter den Divisionären: Sind die Kommandanten der vier Territorialdivisionen Zwerge? Die Chefs der Luftwaffe, des Heeres, des Armeestabs, der HKA, der LBA, der FUB, die Attachés und last but nor least mehrere Zwei-Stern-Generale in Bern lauter Zwerge? Nein, schlicht und einfach Nein!

Nennen wir unter den Brigadiers die Chefs der Lehrverbände, der Brigaden, der Schulen der HKA, der MP, die Stabschefs, die Brigadiers in Bern, den Stv Kdt KFOR – Sind das Stümper? Barer Unsinn!

Gegenrede 2: Blattmann
Dass man zweieinviertel Jahre nach seinem Rücktritt den Armeechef Blattmann nochmals «hervorzerrt», ist hirnrissig.

André Blattmann ein «König»? Blanker Stuss! Wer den dritten Armeechef militärisch kennt, weiss: Korpskommandant Blattmann führte die Armee von 2008 an aus einer tiefen Krise.

Manche Journalisten negieren Fakten. Fakt ist, dass André Blattmann die Armee energisch, kompetent und umsichtig befehligte. Wer ihn als Gesprächspartner kennt, weiss zudem: Blattmann ist ein differenzierter, höflicher, hochanständiger Mann, der es nicht verdient, dass ihm jetzt nochmals Dreck nachgeworfen wird.

Gegenrede 3: Ausbildungschef
Wohl systemimmanent ist es, dass einzelne Schreiber ihre Schuhe erneut an Korpskommandant Baumgartner abputzen. Geflissentlich übersehen sie, dass die Untersuchung gegen ihn im Sande verlief.

Daniel Baumgartner hat das unbestreitbar dezisive Verdienst, dass er die Logistik und damit die Milizarmee rettete.

Seine Ausbildungsreform hat Hand und Fuss. Dass ihn Journalisten als «Weichei» titulieren, liefert den Armeeabschaffern schäbige Munition. Wer die Armee kennt, der weiss: Das Gegenteil ist wahr. Daniel Baumgartner fordert hart und ist ein robuster, pragmatischer Macher.

Ihm geht es um das Kriegsgenügen. Er setzt Reformen durch und hat Erfolg.

Politik, nicht Armeeführung
Wenn Milizkader heute klagen, die Armee werde ausgezehrt, so liegt das nicht an der Armeeführung, sondern an der Politik.

Der Politiker Studer brockte uns die freie Wahl ein. Zivile Instanzen dispensieren Schlüsselpersonal à discrétion; von den Armeegegnern, die dem Berufsmilitär wider Treu und Glauben Rentenalter 65 aufzwingen, ganz zu schweigen. fo.

 

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