Freiburger Unteroffiziere im Entlebuch

Di, 16. Apr. 2019

An zwei Tagen Anfangs März besuchten über 80 Unteroffiziere der in Freiburg stationierten Nachschub RS (Ns RS) für je einen Tag den Unteroffiziersverein (UOV) Amt Entlebuch. Dabei konnten sich die abverdienenden Unteroffiziere von der ausserdienstlichen Tätigkeit der UOV ein Bild machen.

Der Chef Kommando Ausbildung, Korpskommandant Daniel Baumgartner hat den Rekrutenschulen befohlen, dass die Unteroffiziere während dem Abverdienen des Grades einen ausserdienstlichen Anlass zu besuchen haben. Im Rahmen dieses Befehls machte der UOV Amt Entlebuch dem Kommandanten der Ns RS 45 in Freiburg, Oberst i Gst Matteo Agustoni, das Angebot, einen solchen Tag der Unteroffiziere zu organisieren.

Am 1. und 8. März waren jeweils rund 40 Unteroffiziere der Ns RS im Entlebuch zu Gast. Dadurch konnte in der RS die Ausbildung sichergestellt werden. Um 9 Uhr fanden sie sich auf der Shooting-Ranch in Hegen Entlebuch ein, wo sie vom Technischen Leiter des UOV Amt Entlebuch, Adj Uof Peter Schmid begrüsst und in den Tag eingewiesen wurden.

Das Programm am Vormittag sah vor, dass in drei Gruppen auf drei Posten gearbeitet wird: Postenlauf im Gelände, Führungsaufgaben und Tontaubenschiessen. Während der Postenlauf von Dominik Regli und Kurt Stadelmann geführt wurde, erklärten Pascal Duss und Franz Müller die Führungsaufgaben. Dabei ging es um eine Entschlussfassungsübung bezüglich der Bewachung eines Bataillons-KP.

Nach dem Mittagessen aus der Küche des Restaurant Löwen Escholzmatt begaben sich die Unteroffiziere nach Schüpfheim, um dort die einzigartige Pasta-Fabrik im Entlebuch «Fidirulla» zu besichtigen. Bruno Hafner erläuterte den interessierten Unteroffizieren den Werdegang, die Entwicklung und das Sortiment der Firma. Gegen Ende des Nachmittags verschoben die sichtlich zufriedenen Unteroffiziere wieder in Richtung Freiburg. Nachgefragt, wie ihnen der Tag gefallen habe, meinten sie praktisch alle, dass es ein sehr guter Tag war, so mal unter Unteroffizieren der vier Kompanien verbringen zu können, in einer lockeren, sehr angenehmen Atmosphäre.

Positive Bilanz
Aus Sicht des UOV zieht Adj Uof Peter Schmid ein positives Fazit: «Mit dem Programm konnten wir mit kleinem personellen Aufwand den Unteroffizieren zeigen, was wir ausserdienstlich anbieten. Wir erwarten nicht, dass nun über 80 Unteroffiziere alle in einen UOV eintreten. Aber ich werde nächste Woche mit zusätzlichem Info-Material nachhaken.»

Der Unteroffiziersverein Amt Entlebuch führt auch für die Sommer-Rekrutenschule den Anlass durch.

Adj Uof Peter Schmid, UOV Entlebuch


Tactical Combat Casualty Care

Am Wochenende vom 9.–10. März fand auf dem Waffenplatz Birmensdorf ein Tactical Combat Casualty Care (TCCC) Kurs statt. Kursinstruktor war ein UOV-Mitglied, das beruflich auf diesem Fach arbeitet und über Erfahrung mit Schuss- und Stichverletzungen verfügt.

Die Praxisbeispiele waren spannend und zeigten den direkten Sinn- und Unsinn von Tätigkeiten, Verhaltensweisen und Ausrüstung auf. Am Morgen des ersten Kurstages wurden die Hintergründe und Abläufe theoretisch vermittelt, sowie die Verwundeten-Tragarten repetiert.

Verwundetenversorgung
Die Verwundetenversorgung auf dem Gefechtsfeld orientiert sich am Gegner und der Mission. Eine gute medizinische Versorgung, aber ein schlechter taktischer Entscheid wird am Ende mehr Verluste verursachen. Deshalb gilt es abhängig vom Lagebild, eine angepasste medizinische Versorgung zu gewährleisten. Das TCCC Konzept unterteilt die Kameradenhilfe in folgende Phasen:
• Care under Fire
• Tactical Field Care
• Tactical Evacuation Care
Am Nachmittag folgten dann die praktischen Anwendungen. Die verschiedenen Versorgungsmittel- und Arten wurden vorgestellt und gegenseitig ausprobiert. Ebenfalls das Vorgehen, wie man einen Verwundeten am besten nach Wunden abtastet um die Verletzungen festzustellen.

Am zweiten Tag ging es direkt zur Praxis. In zwei Gruppen wurden verschiedenste Szenarios und Wunden dargestellt. Bereits in den ersten Sekunden der Szenarien zeigte sich, dass zwischen Theorie und Praxis Welten liegen.

Es herrschte ein Chaos, ein 100-kg-Kamerad wirkt gefühlt gleich doppelt so schwer, wenn er bewusstlos ist und getragen werden muss. Szenario für Szenario lernte man aber wieder etwas dazu, so dass am Ende des zweiten Kurstages die Teilnehmer um einiges ruhiger und strukturierter arbeiteten. Trotz des Wissens, dass es sich nur um ein gestelltes Szenario handelt, war der Stress allgegenwärtig.

Dunkelheit, Zeitdruck, Verletzungen und Gewehrfeuer trugen dazu bei. Die Szenarien waren so ausgelegt, dass sich die Teilnehmer ausschliesslich um die Verwundeten kümmern sollten, mit griffbereiter und geladener Waffe (Mark-Mun) mitzuführen.Der Kurs war dank der sehr professionellen Vorbereitung, Ausrüstung und Durchführung spannend und lehrreich.

Wm Rafael Tanner, UOV Leu

Kategorie: