Seit mittlerweile drei Jahren trifft sich Miko* regelmässig zum Gespräch mit seinem Therapeuten. Er erinnert sich lebhaft an den Tag, als die gegnerischen Truppen seine Heimatstadt verwüsteten. Sein älterer Bruder starb, als eine Granate in der Küche der Familie detonierte. Miko rannte zu ihm hin, wollte ihm helfen. Der Anblick verfolgt ihn bis heute.
Dominik Portmann, Präsident von RESPOND
Es brauchte viele Sitzungen, bis Miko begann, die Bilder zu beschreiben, die ihn nachts wachhalten: die grausamen Verletzungen, die das Gesicht seines Bruders entstellten.
Mikos Kriegserlebnisse sind nicht aus Afghanistan oder aus den Überfällen in Israel. Sie stammen aus dem Jugoslawienkrieg, sind also mehr als dreissig Jahre alt. Miko brauchte selbst viele Jahre, bis er sich eingestehen konnte, dass…

