Liebe Leserinnen und Leser
In Colombier schlugen 2018 Offiziere, unterstützt von der Kompaniekommandantin, bei einer Beförderungszeremonie ihre Soldaten so heftig auf das Schlüsselbein, dass 22 verletzt wurden. Diese Schlagzeile erschütterte letzte Woche die Schweiz. Ohne auf den Einzelfall näher einzugehen – das würde den Rahmen sprengen – möchte ich mein Wort an die Kader der Schweizer Armee richten:
Das Problem mit solchen «Traditionen» liegt oft darin, dass Kader sie selbst in ihrer Rekrutenschule erlebt haben. So entsteht ein Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist: Der eigene Zugführer hat damals hart zugeschlagen – also macht man es heute genauso. Mit der Zeit verblassen die negativen Erinnerungen an den Schmerz, oder man redet sich ein, dass es ja nicht geschadet habe.…